Geboren in der Tschechoslowakei, übersiedelte ich zusammen mit meiner Familie als 10-Jähriger in die Schweiz, wo ich meine restliche Schulzeit und später mein Medizinstudium absolvierte. Bereits in meiner Kindheit war ich kreativ und erfand Geschichten, welche ich mit selbstgebauten Marionetten nachspielte. Als visueller Lerntyp entdeckte ich während meiner Gymnasialzeit die Fotographie als Ausdrucksmöglichkeit. In den 70er Jahren lagen die digitale Fotographie, Computer und entsprechende Software für Normalsterbliche noch jenseits des Vorstellungsvermögens. Durch die vorhandene Technik fühlte ich mich in meinen Ausdrucksmöglichkeiten zu sehr eingeschränkt, und die Dunkelkammer war mir à la longue zu dunkel.
So fand ich die Freiheit in der Malerei. Trotz meiner erweckten Leidenschaft für die Malerei, entschied ich mich für das Medizinstudium und habe diesen Weg nie bereut.

Die Malerei hat mich seither mein ganzes Leben lang begleitet. Ich pflegte sie auch während meiner Zeit als Assistenzarzt und während meiner Forschungsaufenthalte in London. Zu einer “malerischen” Pause kam es erst durch Aufbau meines Dialysezentrums und Gründung unserer Familie. Beides nahm mich zeitlich und emotional derart in Anspruch, dass ich beschloss die Malerei ruhen zu lassen – ohne Reue, denn ich wusste, dass sich Möglichkeiten ergeben würden.

Nach über 30 Jahren, die ich der Medizin widmete, habe ich 2015 mein Dialysezentrum verkauft und in der Folge meine Arbeitseinsätze reduziert. 2017 habe ich die Malerei wieder aufgenommen. Mittlerweile betreibe ich das Malen derart engagiert, dass es zu meiner zweiten Berufung geworden ist.

Jan Záruba